Rollenspiel und Psychodrama
Diese Form der Aufstellungsarbeit wurde von dem Wiener Arzt Jacob Moreno entwickelt. Er kombinierte damit Gruppenpsychotherapie mit spontanem Improvisationstheater (auch Stehgreiftheater genannt). Wie bei anderen Aufstellungen kann sich beim Psychodrama eine Gruppe zusammensetzen aus mindestens einem Teilnehmer der sich ein Thema ansehen will und weiteren Helfern die bereit sind diverse Rollen dabei zu übernehmen. Aber auch in einer Einzelsitzung ist Psychodrama möglich.
Mit viel Kreativität und Spontanität sollen neue, hilfreiche Sichtweisen und Umgangsformen aktiviert werden. Im Gegensatz zum Familienstellen nach Hellinger, bei dem gewisse Ordnungen zur Heilung vorausgesetzt werden, gelten starre Regeln im Psychodrama eher als hinderlich. Zudem wird zur Interpretation einer dieser Choreographien die Gruppe viel mehr mit eingebunden.
Über Rollenspiel, Rollentausch, Doppeln, Spiegeln, Verfremdung, Übertreibung, Szenenwechsel ist der Umgang spielerischer und variantenreicher.
Auch wenn es inzwischen im Psychodrama mehrere Stilrichtungen, Schulen und Einsatzvarianten (z.B. Monodrama, Soziodrama, Soziometrie, systemische oder humanistische Varianten) gibt, hat es im Ursprung viel vom kindlichen „komm spiel mit mir XY, du bist X und ich Y“.